Richard Kienberger

Richard Kienberger

Zolder (BEL)

10. September 2022

Zolder (BEL)

10. September 2022

Zolder (BEL)   |   10. – 11. September 2022

Aufatmen

Letztlich geht es wohl darum, nicht aufzugeben – auch wenn einem Sportler oder einem Team das Pech an den Füßen zu kleben scheint. Nach dem enttäuschenden Rennwochenende in Mostmachte sich das Team von Don’t Touch Racing daran, den Truck für das anstehende Wochenende in Zolder gründlich vorzubereiten. Die Vorderachse wurde getauscht, zudem alles, was mit der Lenkung in Zusammenhang steht. Teamchef Sven Walter war bei der Aktion in einer Halle des Sponsors Transporte Jankowski selbst mit dabei und berichtete, man sei mit den Umbauarbeiten rechtzeitig fertig geworden und dann weiter gereist nach Belgien. Natürlich mit der Hoffnung, das Pech endlich abschütteln zu können und wieder einmal befriedigende Resultate einzufahren. Was dann auch gelang.

André Kursim startete am Freitagnachmittag mit einem zehnten Platz im ersten freien Training in das sechste Rennwochenende dieser Saison. Die Zeiten lagen allerdings knapp 15 Sekunden über den „normalen“ Rundenzeiten. Grund dafür war das schlechte Wetter am Freitag und Samstag, die Fahrer mussten mit viel Nässe auf dem Asphalt zurecht kommen. Im zweiten freien Training gelang Kursim bereits die achtschnellste Rundenzeit. Das Qualifying am Samstagmorgen beendete er mit dem identischen Ergebnis.

Die 8 stand auch vor Kursims Platzierung in Rennen 1, was für Race 2 mit gedrehtem Start die Pole Position bedeutete. Wie zu erwarten, arbeiteten sich nach dem Start „die üblichen Verdächtigen“ schnell nach vorne. Jochen Hahn war neben Kursim aus der ersten Reihe ins Rennen gegangen und konnte schon im ersten Umlauf die Spitze übernehmen. Im weiteren Verlauf musste André den aktuellen und wohl auch zukünftigen Champion Norbert Kiss passieren lassen. Danach verteidigte er den Bronzeplatz zäh gegen die Attacken von Adam Lacko, ehe der Tscheche das Tempo zurücknehmen musste. Mit gut drei Sekunden Vorsprung kam der gelbe IVECO schließlich ins Ziel – endlich wieder einmal ein Ergebnis zum Freuen.

Der Sonntag verlief aus Sicht von Don’t Touch Racing ebenfalls zufriedenstellend, auch wenn an diesem Tag kein weiterer Pokal heraussprang. Das Ergebnis des Zeittrainings bewies, dass der Truck wieder rund lief. Für André Kursim wurde die sechstschnellste Rundenzeit gestoppt. Im dritten Championshiprace behauptete sich Kursim dann auf Platz sieben. Im abschließenden Lauf ließen es die Akteure noch einmal recht munter angehen.

„Es ging hin und her“,

berichtete Kursim hinterher, zudem gab es einige Ausfälle. Nach den 12 zu fahrenden Runden wurde er schließlich als Fünftplatzierter abgewunken.

Für die ausstehenden zwei Runden in Le Mans und Jarama erwartet der Fahrer noch einmal harte Positionskämpfe:

„Bekanntlich geht es zum Saisonende hin gerne hoch her, vor allem, wenn die Fahrer in der Gesamtwertung eng beisammen liegen.“

Nach Zolder rangiert Kursim an achter Stelle, mit sechs Punkten Vorsprung vor Teo Calvet – der bei den 24 Heures Camion am übernächsten Wochenende in Le Mans den Heimvorteil auf seiner Seite hat. Aber vielleicht läuft es auch auf der Traditionsstrecke gut für das gelbe Rennteam aus Berlin.