Richard Kienberger

Richard Kienberger

Le Mans (FRA)

28. September 2019

Le Mans (FRA)

28. September 2019

Le Mans (FRA)   |   28. – 29. September 2019

Erfreuliche Berichte aus Le Mans

Das waren bange Minuten für Teamchef Sven Walter: Die Nervosität war ihm am Samstagnachmittag deutlich anzusehen, als sich die letzten Runden im zweiten Championshiprace schier endlos zu dehnen schienen. André Kursim hatte sich nach einem etwas turbulenten Start durchgesetzt und war wenig später an die Spitze des Feldes gestürmt – doch anders als beispielsweise am nächsten Tag Sascha Lenz hatte Kursim schnell einen ganzen Pulk von Verfolgern am Heck hängen. Vor allem Steffi Halm machte mächtig Druck und versuchte immer wieder, an dem gelben Iveco von Don’t Touch Racing vorbei zu kommen. Hinter Markenkollegin Halm lauerte Adam Lacko, der sich gefreut hätte, lachender Dritter im Duell der beiden Ivecos zu sein. Kursim blieb allerdings absolut fehlerfrei und durfte sich zusammen mit dem Team über seinen verdienten Erfolg freuen. Der ging allerdings im allgemeinen Trubel ein wenig unter, schließlich brachte dieses Championshiprace auch die vorzeitige Titelentscheidung: Jochen Hahn, hinter Antonio Albacete als Sechster ins Ziel gekommen, stand nach den elf Runden vorzeitig als Champion des Jahres 2019 fest. Es war der insgesamt sechste Einzeltitel des Altensteigers.

Der Gewinn des zweiten Laufs war beim vorletzten Meeting der Saison – die am kommenden Wochenende in Jarama ausklingt – das Highlight für Kursim. Aber auch mit den anderen Resultaten zeigte sich der zweitjüngste Fahrer im Starterfeld zufrieden. Am Samstag hatte er zuvor aus dem siebten Platz in der Superpole einen sechsten Platz im Rennen 1 gemacht.

„Wir hatten uns eigentlich ein wenig mehr erhofft nach den guten Resultaten von Zolder. Aber im ersten Qualifying haben wir das Setup nicht optimal erwischt, und da verliert man angesichts der Leistungsdichte schnell ein paar Plätze. Am nächsten Tag hat’s dann zumindest am Morgen gut gepasst.“

Da vollbrachte er im zweiten Zeittraining, das bei denkbar schlechten Bedingungen stattfand, eine Meisterleistung. Die Fahrer mussten sich einmal mehr durch heftige Regenschauer kämpfen, André Kursim wurde dabei mit der zweitschnellsten Rundenzeit hinter Polesetter Lacko gestoppt. Das nachfolgende Rennen wurde unter gelber Flagge gestartet, danach gab es auf der allmählich abtrocknenden Strecke etliche Überholmanöver, so dass aus der Spitzengruppe nur Adam Lacko seinen Platz verteidigte, er landete einen Start-Ziel-Sieg. Der Iveco mit der Startnummer 11 kam als Fünfter über die Ziellinie.
„Wir haben beim Setup auf einhundert Prozent Regen gesetzt. Nachdem die Piste abgetrocknet war, konnte ich den Speed der Verfolger nicht ganz mitgehen. Aber das Resultat war aus meiner Sicht trotzdem noch gut,“
erklärte Kursim nach dem Lauf. Schließlich beendete er die 24 Heures Camions mit einem vierten Platz im vierten Championshiprace und zeigte sich vor allem erfreut darüber, den Sonntag trotz der schwierigen Bedingungen ohne nennenswerte Blessuren überstanden zu haben. Für das Saisonfinale am kommenden Wochenende hofft der Truckracer auf ähnlich gute Ergebnisse:
„Es wäre schon schön, in Jarama noch einmal aufs Podium zu fahren. Mit ein wenig Glück ist vielleicht sogar noch der siebte Rang in der Gesamtwertung drin.“