Richard Kienberger

Richard Kienberger

Most (CZE)

28. August 2021

Most (CZE)

28. August 2021

Most (CZE)   |   28. – 29. August 2021

Bericht Most Don’t Touch Racing

Hoffentlich klappt es diesmal: Die Stimmung unter den Rennteams, die für die nächste Runde der ETRC 2021 in die Tschechische Republik gekommen waren, war zunächst einmal eindeutig auszumachen: Man hoffte inständig, nicht erneut von ungeplanten Ereignissen überrascht zu werden, es sollte endlich wieder einmal ein einigermaßen normales Rennwochenende werden. Was es auch wurde – wie üblich mit vier Wertungsläufen, Fans an der Rennstrecke und, mit wenigen Einschränkungen, auch im Fahrerlager sowie glücklichen Gewinnern und ein paar enttäuschten Helden.

Zunächst einmal mussten sich die Fahrer auf die wechselhaften Wetterverhältnisse einstellen und das jeweils richtige Set Up sowohl für Regen als auch für trockene Piste herausfinden.

„Das war ganz schön knifflig“,

berichtete André Kursim,

„denn die Verhältnisse wechselten während des freien Trainings am Freitag zum Teil innerhalb weniger Minuten“.

Was zum Beispiel dazu führte, dass die Rennleitung die Trucks am Samstag zwischen Qualifying und Superpole länger als üblich in der Boxengasse warten ließ: Während in der Pitlane nur ein paar Tropfen niedergingen, setzte ein veritabler Schauer das andere Ende der Rennstrecke unter Wasser, so dass die Piste zunächst für nicht befahrbar erklärt wurde. Als die Top Ten aus dem Qualifying schließlich zur Superpole antreten durften, waren die Verhältnisse auf der Rennstrecke extrem: Das Spektrum reichte innerhalb einer Runde von sehr nass bis trocken. Kursim meisterte diese Herausforderung mit der achtschnellsten Zeit, 22 Tausendstel Sekunden hinter Steffi Halm und drei Zehntel vor Teo Calvet. Im Rennen verbesserte er sich um einen Rang auf Sieben, was für das zweite Tagesrennen einen Startplatz in der ersten Reihe bedeutete. Daraus machte Kursim das Beste – er setzte sich beim Start an die Spitze, zunächst vor Calvet, Steffi Halm, Anthony Janiec und Norbert Kiss. Schon nach wenigen Runden hatte sich der Ungar, der zuvor das erste Rennen gewonnen hatte, gewohnt forsch durchgesetzt und in die Verfolgerrolle manövriert.

André Kursim ließ sich trotz etlicher Rempler des Hintermanns nicht beirren und fuhr ein erstklassiges Rennen. Erst in der letzten Runde sah Kiss eine Chance, vorbei zu kommen – wobei er mit dem halben Fahrzeug die Abkürzung über den Grünstreifen nahm. Bei der Siegerehrung stand Kiss dann noch ganz oben auf dem Podium, doch kurze Zeit später musste er den Gold-Pokal an Kursim weiterreichen, da die Rennkommissare dem Ungarn eine Zehn-Sekunden-Strafe aufbrummten, was ihn auf Platz drei zurückwarf.

Der erfolgreiche Samstag setzte sich am zweiten Renntag leider nicht fort,

„am Sonntag haben wir einfach nicht das richtige Setup für die wiederum veränderten Verhältnisse gefunden“,

bilanzierte André Kursim hinterher. Die Folge: Der elfte Startplatz, angesichts der Leistungsdichte eine schwierige Aufgabe.

„Da macht man keine großen Sprünge.“

Im Rennen blieb es beim elften Platz. Im abschließenden Lauf sah es zunächst besser aus, doch in der zweiten Hälfte der Elf-Runden-Distanz machte Kursim ein Problem mit den Bremsen an der Vorderachse zu schaffen.

„Deshalb musste ich dann kurz vor Schluss auch noch Anthony Janiec ziehen lassen“,

berichtete der Fahrer des Don’t Touch Racingteams, der sich zumindest noch einen Punkt in der EM-Wertung sichern konnte.

Die nächste Bewährungsprobe steht am übernächsten Wochenende in Zolder (Belgien) an.