Slovakia (SVK) | 2. – 3. Juli 2022
Slovakiaring für Don’t Touch Racing
„Ja ist denn schon wieder Dakar?“
konnte man sich in lockerer Anlehnung an Franz Beckenbauers Werbespruch beim dritten Rennwochenende der aktuellen Saison des öfteren fragen. Die Bedingungen auf dem Slovakiaring waren denkbar schwierig, immer wieder nahmen wie bei der Wüstenrallye dichte Staubwolken den Fahrern die Sicht:
„Das war schon extrem. Wenn da zwei oder drei Fahrer vor dir waren, hast du an einigen Stellen die Hand vor Augen nicht mehr gesehen,“
stellte André Kursim nach der Hitzeschlacht auf dem XXL-Kurs fest. Mit einer Streckenlänge von fast sechs Kilometern ist der Slovakiaring die längste Rennstrecke, auf der die Truckracer gastieren. Eigentlich liege ihm die Strecke, sagt der Fahrer des Don‘t Touch Racing Teams, andererseits sei sie für den Truck extrem fordernd.
„Speziell die Vorderreifen verschleißen hier sehr schnell. Was bei der aktuellen Auflage nicht nur dem Streckenlayout geschuldet war, sondern auch den Temperaturen, die in diesem Jahr deutlich über der 30-Grad-Marke lagen.“
Kursim startete mit einem achten Platz im ersten freien Training in das Wochenende. Wie schon in Misano, begann auch auf in der Slowakei das Rennprogramm erst am Samstag. Die Folge: Dauerstress für die Mechaniker, da zwischen den vielen Programmpunkten kaum Zeit blieb, die Trucks vernünftig vorzubereiten und danach wieder von der dicken Staubschicht zu befreien. Im zweiten Training verbesserte sich Kursim um eine Position, an siebter Position wurde er auch nach dem Qualifying notiert.
Im ersten Championshiprace des Wochenendes gab es dann noch einmal eine Verbesserung, mit dem sechsten Platz waren Fahrer und Team hoch zufrieden. Den zweiten Lauf beendete André Kursim als Achter.
Was das Team am Sonntagmorgen noch nicht wissen konnte: Der zweite Renntag auf dem Slovakiaring sollte für Kursim nach dem Motto
„Das Beste kommt zuletzt“
verlaufen. Achter, Neunter und erneut Siebter waren die Ergebnisse nach Warm up, Qualifying und Race 3.
Der siebte Rang bedeutete im finalen Rennen einen Startplatz in der ersten Reihe, den Kursim gut zu nutzen wusste. Nach der zweiten Kurve hatte er sich an die Spitze des Feldes gesetzt. Hinter ihm durchpflügten die beiden derzeitigen Tabellenführer Norbert Kiss (der sich auf dem Slovakiaring drei Siege und einen zweiten Platz erkämpfte) das Feld.
„Gegen das Duo sind derzeit alle anderen machtlos. Es fällt einem Sportler natürlich schwer, so etwas zuzugeben, aber das ist im Moment einfach nicht zu übersehen,“
stellt Kursim nüchtern fest. Trotz einer makellosen Leistung des Truckracers lag der gelbe Iveco folglich in den beiden letzten Runden auf Rang drei, als mit Jamie Anderson ein weiterer Konkurrent im MAN bedenklich näher kam. Doch André Kursim blieb weiterhin fehlerfrei und parierte bis zum Ende der Acht-Runden-Schlacht erfolgreich alle Attacken des Briten:
„Auf den letzten Metern wurde es schon eng, aber wir freuen uns riesig, dass zum Abschluss dieses schwierigen Wochenendes noch einen Podiumplatz heraussprang.“
Was sich Kursim und das Team auch für das Heimrennen erhoffen – am übernächsten Wochenende steht der ADAC Truck Grand Prix auf dem Nürburgring im Rennkalender.