Nürburgring (GER) | 20. – 21. Juli 2019
Eine richtige Glückssträhne sieht anders aus
…doch am Ende von vier ereignisreichen Tagen auf dem Nürburgring zeigte sich Andrè Kursim zumindest zufrieden mit den Ergebnissen
„Das letzte Rennen war nochmal richtig gut, mit dem zweiten Platz haben wir da auch gut abgeschnitten. Die anderen Rennen hätten natürlich besser laufen können.“
Ansonsten war die größte Veranstaltung im Jahreskalender für den Motorsportler „wie gewohnt. Am Nürburgring sind fast alle Sponsoren vor Ort, man hat viele Termine und viele Gespräche. Das ist einerseits recht stressig, man muss sich ja auch aufs Fahren konzentrieren. Aber andererseits ist es immer wieder cool, so eine Veranstaltung zu erleben.“
Nach dem freien Trainingseinheiten gingen die Starter am Freitagnachmittag noch einmal auf die Piste, da stand das erste Qualifying im Zeitplan.
„Auf meiner schnellsten Runde hatte ich in der ersten Kurve einen kleinen Fehler, das könnte einen Platz gekostet haben,“
gab sich der Pilot von Don‘t Touch Racing selbstkritisch. So wurde es mit der sechstschnellsten Zeit in der Superpole ein Platz im vorderen Mittelfeld.
„Am Samstag hatten wir dann nach dem Start zum Championshiprace 1 einfach Pech,“
berichtet Kursim. Im Startgetümmel geriet er mit Steffi Halm aneinander, die Folge war ein Plattfuß am rechten Vorderreifen – und damit das frühe Aus. Die Kontrahentin erging es nicht besser, sie musste nach einem weiteren Unfall mit zerstörtem linken Vorderreifen zurück in die Box. Der große Nachteil an der Geschichte: Für das Rennen 2 bedeutete das Ausscheiden einen Startplatz ganz am Ende des Feldes, das beim Truck Grand Prix mit 25 Startern rappelvoll war. Die Punkteränge sind unter diesen Voraussetzungen erst einmal in weiter Ferne, doch André Kursim schaffte das Kunststück, sich vom Startplatz 25 aus bis auf den 9. Rang durchzukämpfen.
Am Sonntagmorgen wurde es vor dem zweiten Qualifying erneut hektisch im Team: Der Truck hatte plötzlich keine Leistung mehr, die Mechaniker versuchten in aller Eile, den Defekt zu lokalisieren und notdürftig zu beheben.
„Ich musste nochmal zurück in die Box und kam dadurch viel zu spät auf die Strecke, danach war nicht mehr drin als die achtschnellste Zeit.“
Das Ergebnis egalisierte Kursim dann im Rennen 3, was wiederum die Pole Position für das abschließende Championshiprace am späten Sonntagnachmittag bedeutete.
Meistens geht es speziell am Ende des Truck Grand Prix noch einmal richtig zur Sache – auch in diesem Jahr schenkten sich die Akteure nichts und bekamen den spannenden Lauf mit vielen schönen Positionskämpfen, aber glücklicherweise ohne Rennabbruch oder größere Schäden über die Bühne.
„Den Ungarn konnte ich nicht halten,“
gab Andre nach den finalen 13 Umläufen zu Protokoll.
„Norbi hatte einen wirklich guten Tag und war verdammt schnell. Auch Antonio Albacete liegt der Nürburgring, er kam gegen Ende des Rennens noch einmal stark auf. Aber gegen ihn konnte ich den zweiten Platz bis ins Ziel verteidigen.“
Jetzt gehen die Fahrer und ihre Teams erst einmal in die Sommerpause, am letzten Augustwochenende startet die zweite Hälfte der Truckrace-Europameisterschaft 2019 mit dem Lauf auf dem Motodrom in Most.
Teamchef Sven Walter blickt nach dem Truck Grand Prix mit gemischten Gefühlen zurück auf die erste Saisonhälfte:
„Wir hatten an den vier Wochenenden viel Pech, vor allem in Misano und auf dem Slovakiaring. Das hat uns natürlich zurückgeworfen.
Andererseits hat André mit dem Sieg in Ungarn und dem zweiten Platz auf dem Nürburgring bewiesen, dass Fahrer und Team auf einem guten Weg sind und wir mit etwas Glück auch in den ausstehenden Rennen vorne mitmischen können.“