Misano (ITA) | 20. – 21. Mai 2023
Bericht Misano Don‘t Touch Racing
Saisonauftakt der Truckrace-Europameisterschaft 2023 in Misano: Es war in diesem Jahr ein Einstieg mit Hürden. Was aber nicht an den Teams lag, sondern am Wetter. Wie in vielen Medien ausführlich berichtet, wurde die Mitte Italiens in den Tagen vor dem Eintreffen der Trucks in Misano nach ausgiebigen Regenfällen buchstäblich überschwemmt. Besonders hart traf es die Region Emilia Romagna – in der auch die Rennstrecke Santa Monica liegt. Weil wegen der Verwüstungen und Schäden vor dem Rennen viele Straßen und auch die Autobahn A14 gesperrt waren, mussten die Trucks größere Umwege und Verzögerungen auf sich nehmen, um das Fahrerlager zu erreichen. Was schließlich alle zum Teil verspätet, aber ohne Blessuren schafften.
An dem Maiwochenende lagen Licht und Schatten nah beisammen – sowohl was das Wetter betrifft als auch die Ereignisse auf der Rennstrecke. Freitag und Samstag bekamen die angereisten Truckracer noch die Reste der Schlechtwetterfront mit, die zuvor über Italien gezogen war. Die Folge: Am Samstag wurden beide Rennen unter gelber Flagge gestartet.
Da hatte André Kursim bereits den ersten Schreckmoment verdaut: Im freien Training kam der gelbe Iveco des Teams wegen eines technischen Defekts am Haken zurück ins Fahrerlager. Der Schaden war glücklicherweise schnell zu beheben, so dass Kursim im Qualifying nach Kräften mitmischen konnte. Es lief gut für den Motorsportler aus Fulda, er stieg mit der fünftschnellsten Rundenzeit in die Saison ein. Aus dem Startplatz in der dritten Reihe machte Kursim dann im Rennen 1 mit einer souveränen Leistung sogar noch einen Podestplatz: Er kam als Drittplatzierter hinter Jochen Hahn und Antonio Albacete ins Ziel.
Für Rennen zwei, das ebenfalls unter gelber Flagge gestartet wurde, bedeutete das im reverse grid den sechsten Startplatz. Den verteidigte André Kursim dann auf der Zwölf-Runden-Distanz. Das zweite Championshiprace des neuen EM-Jahres fand unter erschwerten Bedingungen statt – der Start war für 18.30 Uhr angesetzt und kurz bevor die Trucks auf die Strecke geschickt wurden, begann es einmal mehr heftig zu regnen. Umso mehr freute sich das Team über die hervorragende Leistung des Fahrers.
Am zweiten Tag bestätigte Kursim seine gute Form mit einem sechsten Platz im Zeittraining und einer guten Performance im dritten Rennen dieses Auftaktwochenendes. Ein Podestplatz wurde es diesmal zwar nicht, doch Team und Fahrer waren auch mit dem fünften Platz – diesmal auf trockener Strecke – hoch zufrieden. Beim finalen Auftritt auf der knapp über vier Kilometer langen Piste wurde André von Sascha Lenz „abgeschossen“ und damit um eine gute Platzierung gebracht, nach der Karambolage reichte es nur noch für Platz neun. Lenz hatte sich verbremst und entschuldigte sich hinterher für den Ausrutscher, der auch ihn selbst aus den Punkterängen katapultiert hatte. Trotz des Malheurs im abschließenden Rennen freute sich das Team über den unter dem Strich doch gelungenen Saisonauftakt.