Le Mans (FRA) | 25. – 26. September 2021
Ein Tag zum Feiern
Ein durchwachsener Tag und ein Tag zum Feiern: André Kursim wiederholte beim Rennwochenende in Le Mans das Muster der Runde in Most. Mit dem kleinen Unterschied, dass der Feier-Tag diesmal der Sonntag war. Zum Auftakt des Einsatzes auf der berühmten Rennstrecke in Frankreich tat sich Kursim schwer, das optimale Setup für die 4185 Meter lange Rundstrecke zu finden. Im ersten Qualifying reichte es trotzdem zum siebten Platz in der Superpole. Die Ambitionen, sich im Rennen zu verbessern, fanden schon in der ersten von elf zu absolvierenden Runden ein schnelles Ende, als Steffi Halm den gelben Iveco touchierte und ins Drehen brachte.
„Es war sicher keine böse Absicht; soweit ich weiß, hatte Steffi ein technisches Problem“,
sagte André Kursim nach dem Rennen. Was aber nichts dran änderte, dass er nach dem Dreher dem Feld hinterher fuhr und auf dem letzten Punkterang landete. Keine gute Ausgangsposition für das zweite Rennen das Tage, das zudem wegen des einsetzenden Regens mit Überholverbot gestartet wurde. Zwei Runden lang schwenkten die Streckenposten die gelben Flaggen, dann wurde der Lauf freigegeben.
„Einerseits waren die Bedingungen extrem schwierig, darüber hinaus hatte ich einen Plattfuss an einem der Hinterreifen, was die Sache nicht einfacher machte“,
so lautete die Kurzbilanz von Kursim, der sich nach diesem Rennen mit Platz neun zufriedengeben musste.
Der Start in den zweiten Renntag des Wochenendes verlief dann deutlich erfreulicher. In der Superpole gelang es Kursim sogar, Ex-Champion Adam Lacko zu schlagen – Platz 6 für den Deutschen, Platz 7 für seinen tschechischen Konkurrenten. Beim sechsten Platz blieb es auch im Rennen, das erneut unter Gelb gestartet wurde, weil ein weiterer Schauer die Piste unter Wasser gesetzt hatte.
„Die Verhältnisse waren auch hier sehr anspruchsvoll, es gab immer wieder den Wechsel zwischen nass und trocken.“
Im abschließenden Lauf durfte André Kursim damit in der zweiten Startreihe Platz nehmen, in der Sandwichposition zwischen Shane Brereton und Antonio Albacete. Beim Start verteidigte Kursim seine Position, wenig später versetzte er Shane Brereton, der von der Pole gestartet war, und setzte sich an die Spitze des Feldes. Während die Verfolger dicht gedrängt um die Plätze rangelten, drehte der Spitzenreiter fehlerlos Runde um Runde und wurde am Ende des Laufs mit eineinhalb Sekunden Vorsprung auf den Briten als Sieger abgewunken. Adam Lacko komplettierte das Podium als Dritter.
„Da war viel Glück dabei“,
bilanzierte der strahlende Sieger nach dem Lauf,
„denn wir hatten erneut einen Plattfuss an einem der Hinterräder, ohne genau zu wissen, was die Ursache dafür ist. Durch den Defekt ging mehr als ein Bar Druck verloren. Vor dem Wochenende in Jarama werden sich die Mechaniker die Felgen genau ansehen, vielleicht liegt das Problem ja an einem Schaden dort. Natürlich freue ich mich über den Sieg, das gibt noch einmal viel Motivation für die ausstehenden Wochenenden. Hier in Le Mans zu fahren und dann auch noch ein Rennen zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes. Le Mans ist eine coole Strecke und für jeden Motorsportler ein Mythos.“
Und weil Motorsportler bei aller Abgeklärtheit auch Träume haben dürfen, ergänzt André Kursim sein Fazit nach diesem Wochenende noch mit der Bemerkung:
„Klar – beim 24-Stunden-Rennen zu fahren, wäre ein Highlight in der Karriere, wenn sich da jemals etwas ergeben würde, wäre ich sofort dabei.“