Jarama (ESP) | 30. September
– 1. Oktober 2023
Report Jarama
Nachdem die Top-Platzierten beim letzten Rennen des Jahres nicht für den Thrill sorgten – Norbert Kiss hatte seinen Titelgewinn ja schon in der Runde vorher perfekt gemacht und Jochen Hahn hätte das ganze Finalwochenende ausfallen müssen, um den zweiten Platz noch zu verlieren – mussten die nachfolgenden Konkurrenten entsprechend einspringen. Ein Duo, das dafür aufgrund der Ausgangslage zuständig war: André Kursim und Steffi Halm. Die Fahrerin hatte in Le Mans mehr Glück und in der Gesamtwertung André überholt. Sechs Punkte betrug der Vorsprung vor dem Finale auf der hügeligen Rennstrecke im Norden Madrids. Die Hoffnungen des gelben Teams, das Blatt noch einmal wenden zu können, waren noch am Freitagmorgen äußerst gering. Der in Most eingebaute Motor konnte nicht mehr in Form gebracht werden, insofern war guter Rat teuer, um ein ähnlich enttäuschendes Resultat wie in Le Mans möglichst zu vermeiden.
Schließlich entschloss sich die Mannschaft, zu einem ungewöhnlichen Schritt: Am Freitagnachmittag wurde der in Most ausgemusterte Motor wieder ausgepackt und erneut in den IVECO des Don‘t Touch-Racingteams eingebaut.
„Wir sind das ganze Wochenende volles Risiko gefahren.“
, sagte Teamchef Sven Walter am Sonntagabend – und dabei konnte er sogar lachen. Denn das gewagte Spiel hatte sich ausgezahlt.
Am Samstag fuhr André Kursim im zweiten Rennen einen fabelhaften zweiten Platz heraus, nachdem er zuvor im Rennen 1 als Siebter ins Ziel gekommen war. Damit war auch die Aussage des Teams bewiesen, dass „das Paket“ eigentlich stimmt und mit funktionierender Technik ordentlich Resultate erreichbar sind.
Am Sonntag sollte es sogar noch besser laufen. Nach Platz 5 in der Superpole und einem guten sechsten Platz im Rennen 3 durfte Kursim den letzten Wertungslauf des Jahres aus der zweiten Startreihe angehen. Mit einer hervorragenden Performance setzte sich André schon bald an die Spitze und konnte im weiteren Verlauf etliche Meter zwischen sich und die nachfolgenden Fahrer legen. Am Ende waren die zwei Sekunden Abstand auf Verfolger Sascha Lenz und Norbert Kiss buchstäblich Gold wert: in der vorletzten Kurve verabschiedete sich der alte Motor endgültig – doch der Vorsprung reichte aus, um den Sieg ungefährdet ins Ziel zu retten.
Nach den frustrierenden Ergebnissen in den vorausgegangenen Runden war das Saisonfinale Balsam für das gesamte Team, das mit der Freude über ein rundum gelungenes Wochenende in die Winterpause gehen kann. Wozu auch der Blick auf die Abschlusstabelle beiträgt: Was kaum mehr möglich schien, ist am Ende doch gelungen. André Kursim überflügelte seine Konkurrentin mit der Startnummer 44 dank der Top-Resultate doch noch und rangiert im Endklassement auf Platz 5.