Hungaroring (HUN) | 11. – 12. Juni 2022
Gemischte Gefühle
Am Ende der zweite Runde der Truckracing-EM 2022 zog André Kursim ein gemischtes Fazit:
„Am Sonntag hätten wir uns vielleicht noch etwas mehr erwartet. Andererseits kamen in Summe 20 Punkte zusammen, was gar nicht so schlecht ist, vor allem wenn man bedenkt, wie wir am Freitag gestartet sind.“
Aufgrund des Zeitbedarfs der beiden anderen Serien, die am Rennwochenende auf dem Hungaroring gastierten, mussten die Truckracer ihre beiden freien Trainings und das Qualifying bereits am Freitagnachmittag absolvieren. André Kursim kam dabei überhaupt nicht zurecht,
„es war eine Katastrophe,“
meinte der Pilot des Don’t Touch Racing-Teams am Sonntagabend nach getaner Arbeit. Das Set up wollte einfach nicht passen, die Folge war der elfte Startplatz – was naturgemäß keine Begeisterung auslöste. Trotzdem zeigte sich das Team hoch motiviert und schraubte in der Nacht von Freitag auf Samstag noch einige Stunden lang am gelben Renngerät.
„Das war ein ganz großer Schritt nach vorn,“
stellte Kursim nach dem Warm up fest. Im Rennen 1 konnte er sich so um drei Plätze verbessern und kam als Achter über die Ziellinie.
Im zweiten Rennen waren nach Einschätzung des Motorsportlers einige Kollegen „übermotiviert“. Die Folge: ein veritabler Crash unmittelbar nach Rennbeginn. Wobei es genau genommen mehrere Unfälle waren, die sich in der ersten Kurve und kurz danach ereignete.
„Die Kurve wird halt schnell zu eng, wenn acht Trucks gleichzeitig durch wollen, so kam es zu einer Kettenreaktion. Zeit zu reagieren hatte ich eigentlich nicht,“
erinnert sich Kursim.
„Antonio Albacate flog mit Wucht in meinen Truck. Das war ein Riesenschlag, durch den ich nach außen gedrückt wurde, wo mich die Leitplanke aufgefangen hat. Aber letztlich sind wir mit einem blauen Auge davongekommen, andere hat es schlimmer erwischt.“
Nach den länger andauernden Aufräumarbeiten und dem Neustart des Rennens schaffte André Kursim das beste Ergebnis des Wochenendes: Dank einer kämpferischen Leistung verteidigte er den zweiten Platz und durfte so mit Sieger Adam Lacko und dem drittplatzierten Sascha Lenz auf das Podium.
So beflügelt, schaffte er am Sonntag in der zweiten Super Pole dieses Wochenendes die sechstschnellste Rundenzeit. Beim sechsten Platz blieb es auch im ersten Rennen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Championship-Rennen versuchten die Mechaniker, den Truck noch weiter zu optimieren. Doch wie das mitunter geht, wenn Umbauten nicht bei Testfahrten feinjustiert werden können: Diesmal war das Ergebnis nach Einschätzung von Kursim suboptimal:
„Wir haben im Abschlussrennen mit stumpfen Waffen gekämpft.“
Das Ergebnis war ein neunter Platz – und die Erkenntnis, „Maggie“ doch besser wieder in den vorletzten Status zurückzubauen.